WEBCAST: EU-Krisengipfel: Retten Merkel und Sarkozy den Euro?

Quelle: PKF Malta¸ 9. Dezember 2011

Die derzetigen Turbulenzen auf den europäischen Märkten deuten nicht gerade auf eine rosige Aussicht hin. Europäische Staaten und Banken leiden unter horrenden Schulden und die Angst vor einer möglichen Rezession schürt die Euro-Krise weiter an.

Nun soll mit ganz neuen Waffen gegen die Schuldenkrise vorgegangen werden.  Nach einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ erwägen die eruopäischen Regierungen den Internationalen Währungsfonds im großen Stil zu stärken¸ indem die Zentralbanken der Euro-Zone einen dreistelligen Milliardenbetrag in einen Spezialfonds einzahlen. Mit Hilfe dieses Fonds sollen schließlich Programme für Krisenländer finanziert werden. Nach Medienberichten seien auch andere Zentralbanken wie beispielsweise die amerikanische Federal Reserve dazu bereit¸ einen Teil der Kosten zu finanzieren.

Der hier angesprochene Rettungsfonds soll dabei nach dem Vorbild des Ölfonds der 70er-Jahre ausgestaltet werden¸ der damals für jene Länder geschaffen wurde¸ die besonders stark vom Ölpreisschock betroffen waren. Ziel ist es in erster Linie die Märkte so zu beruhigen und die gemeinsame Währung auf einen stabilen Kurs zurückzubringen. Gegenwärtig stehen dem Intenternationalen Währungsfonds noch rund 390 Milliarden Dollar – das entspricht gut 290 Milliarden Euro – an freien Mitteln zur Verfügung¸ was jedoch keinesfalls reichen würde um Länder wie Italien oder Spanien finanzieren zu können.

Dementsprechend laut werden die Forderungen nach weiterführenden Maßnahmen¸ die letztlich der Rettung der Euro-Zone dienen sollen. Am vergangenen Montag hatten sich deshalb Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy in Paris getroffen¸ um gemeinsam konkrete Plänen für die Euro-Rettung erarbeiten zu können.

Deutschland und Frankreich¸ die beiden größten Volkswirtschaften der Euro-Zone¸ spielen eine zentrale Rolle im Kampf gegen die Schuldenkrise. So erarbeiteten Merkel und Sarkozy am Montag eine Strategie¸ die ein Konzept für eine europäische Fiskal- und Stabilitätsunion vorsieht sowie automatische Sanktionen gegen Haushaltssünder beinhaltet. Sowohl die Bundeskanzlerin als auch Frankreichs Staatschef sind sich einig darüber¸ dass die Haushaltspläne der EU-Staaten schärfer kontrolliert und Verstöße schärfer geahndet werden müssen. Weniger übereinstimmend zeigten sich jedoch Merkel und Sarkozy im Vorfeld hinsichtlich der Stärkung der Autorität europäischer Institutionen und hinsichtlich sogenannter Eurobonds. Dennoch konnten beide eine Einigung erzielen und so konkrete Pläne für die Rettung der Euro-Zone ausarbeiten.

Am Mittwoch haben die Bundeskanzlerin und Frankreichs Staatschef ihre gemeinsamen Vorschläge in einem Brief an EU-Ratspräsident Van Rompuy übermittelt. Ende dieser Wochen wollen dann die EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel gemeinsam über die Vorschläge zur Euro-Rettung beraten. Beim Gipfel werden dann auch die Pläne von Merkel und Sarkozy ausführlich diskutiert. Dabei solle es vornehmlich um die Vertragsänderungen mit allen 27 Mitgliedstaaten für eine Verschärfung