Source: Nicole Kirbach¸ PKF Malta
Hirnstimulation soll zielgerichtet helfen¸ Echophänomene zu erklären
Wissenschaftler der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf haben bei gesunden Freiwilligen die Tics hervorgerufen¸ unter denen Patienten mit Tourette-Syndrom leiden. Dieses Experiment soll helfen neuen Behandlungsansätze zu finden. Die Forscher nahmen an¸ dass eine Art von Tic¸ die sogenannten Echophänomene¸ durch eine Überreizung des supplementär-motorischen Areals (SMA) hervorgerufen wird. Diese Gehirnregion spielt beim Auslösen von Bewegungen eine Rolle. Zu den Echophänomenen gehört das Nachahmen der Bewegungen anderer Menschen.
Was ist ein Tourette-Syndrom?
Das Tourette-Syndrom (TS) ist eine neuropsychiatrische Erkrankung¸ die durch Tics charakterisiert ist. Bei den Tics handelt es sich um weitgehend unwillkürliche¸ rasche¸ meistens plötzlich einschießende Bewegungen¸ die immer wieder in gleicher Weise auftreten können¸ aber nicht rhythmisch sind und auch im Schlaf vorkommen können.
Die Symptome beinhalten:
Sowohl multiple motorische (Muskelzuckungen) als auch einen oder mehrere vokale (Lautäußerungen) Tics. Letztere stellen sich im Verlauf der Erkrankung ein¸ müssen aber nicht notwendigerweise gleichzeitig mit den motorischen Tics vorkommen.
.Das Auftreten von Tics mehrfach am Tag (gewöhnlich in Serien)¸ fast jeden Tag oder immer wieder über einen Zeitraum von mehr als einem Jahr.
.Periodische Wechsel hinsichtlich Häufigkeit¸ Art und Lokalisation der Tics wie auch hinsichtlich des Zu- und Abnehmens ihrer Ausprägung. Die Symptome können manchmal für Wochen oder Monate verschwinden¸ aber auch unvermutet wieder auftreten.
Magnetimpulse auf Kopfhaut
Für die weitere Erforschung setzte das Team um die leitende Wissenschaftlerin Jennifer Finis ein nichtinvasives Verfahren¸ die sogenannte repetitive transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) ein. Dabei werden kurze aber starke magnetische Impulse auf die Kopfhaut abgegeben. Durch die Veränderung der Frequenz der rTMS konnte durch Stimulation das SMA entweder blockiert oder aktiviert werden. 30 Sekunden vor und nach der rTMS wurden 30 Freiwilligen Videos einer Person gezeigt¸ die eine spontane Bewegung macht.
Jene¸ deren SMA aktiviert worden war¸ imitierten das gezeigte Verhalten mit einer dreimal so hohen Wahrscheinlichkeit als jene mit der Blockierung. Laut Peter Enticott von der Monash Universtiy¸ einer der Autoren der Studie¸ ist dieser Mechanismus nicht nur für Echophänomenen verantwortlich¸ sondern auch für andere Tics von Patienten mit Tourette-Syndrom. Neue Studien haben laut einem Bericht des New Scientist zudem Spiegelneuronen im supplementär-motorischen Areal des Menschen nachgewiesen.
Einfluss von Spiegelneuronen
Spiegelneuronen werden aktiv¸ wenn wir andere bei Handlungen beobachten. Die Frae ist¸ ob diese Spiegelneuronen auch bei diesem Experiment eine Rolle gespielt haben. Marcel Brass von der Universität Gent ist Experte für Echoph&a