Strenge Regelungen f�r Captive Domizile sorgen f�r Aufruhe

Quelle: Sandra Ubben¸ PKF Malta

 

Die neuen Regelungen der Solvency II schaffen Captive-Versicherungsoasen und sind attraktiv für Eigenversicherungsunternehmen. Eigenversicherungsunternehmen (englisch: captives) sind firmeneigene Versicherungsunternehmen¸ die dem Mutterunternehmen zur Absicherung firmeneigener Versicherungsrisiken dienen. Diese sind meist bei großen¸  multinationalen Konzernen anzutreffen¸ da dort am ehesten die erforderliche Betriebsgröße für das firmeneigene Versicherungsportfolio erreicht wird.

Solvency II ist ein Projekt der EU-Kommision und soll Risiken der Versicherer besser berücksichtigen. Die dahinterstehende Grundüberlegung ist¸ dass Versichrungsunternehmen¸ die sowohl profitabel sind als auch gut gemanaged werden¸ mit hoher Wahrscheinlichkeit ihren künftigen Zahlungsverpflichtungen nachkommen können. Dieses System basiert auf einem Drei-Säulen-Modell: Säule I behandelt die Höhe des Minimumsolvenzkapitals¸ Säule II betrifft das Risikomanagementsystem und Säule III regelt Berichterstattungspflichten der Versicherungsunternehmen.

Der Firmensitz eines Eigenversicherungsunternehmen wird aufgrund der schwachen Regulierungen und niedringer Steuersätze oft in den USA¸ Malta¸ Zypern¸ Liechtenstein und als sog. „Steueroase“ bekannten Kleinstaaten begründet.

Die Schaffung neuer Captive-Versicherungsdomizile bringt Innovation und Glaubwürdigkeit¸ dies vorwiegend mittels klarer Regelungen des Solvency II Modells. Solvency II ist Gegenstand etlicher Debatten hinsichtlich der Vor- und Nachteile auf dem Versicherungsmarkt.

Die stellvertretende Geschäftsführerin des Guernsey Finanzwesens und technische Leiterin Fiona Le Poidevin weist darauf hin¸ dass sowohl Ungewissheit wie auch Herausforderungen hinsichtlich der Solvency II – Regelung dafür sorgen¸ dass Guernsey nicht die Gleichbehandlung der Solvency II anstrebt. Solvency II stehe exemplarisch dafür¸ dass EU–weite Regelungen möglicherweise Nachteile für bestimmte Teilgruppen bringen könnten. [1]

Die Behandlung von Captives im Rahmen der Solvency II Regelung bleibt noch immer Ungewiss. Laut Peter Niven¸ Geschäftsführer des Guernsey Finanzwesens¸ müsse diesbezüglich der Fortschritt und die möglichen Auswirkungen auf den zukünftigen Markt genau beobachtet werden.

Manuel Dias da Fonseca sieht langfristig keine Nachteile durch die neuen Regulierungen. Allerdings könnte es anfänglich bei der Durchsetzung der Solvency II – Regelung zu vermehrtem administratorischen Aufwand kommen.

Bereits etablierte Domizile haben im Hinblick auf die neu entstehende Rechtslage wenig zu befürchten. Nick Wild¸ Vorstandsvorsitzender des JLT Insurance Managements ist der Meinung¸ dass die Ideen neuer Domizile eine an sich gute Sache sind. Diese können andere Standorte dazu ermutigen¸ ihre Strategien zu überdenken. Tatsächlich ist Innovation der Schlüssel sowohl für neue als auch für alte Domizile. Herr Wild weist darauf hin¸ dass aufgrund der Unterschiede zwischen den Steuervorteilen und der Durchf&u