Source: Andre Osterhoff¸ PKF Malta
Die Schweizer Großbank UBS streicht bis 2015 ca. 10.000 Stellen. Das Investmentgeschäft soll verkleinert werden. Ihr kapitalintensives und schlecht rentierendes Investmentbanking wird die Bank aufspalten und den Anleihen-Handel schrittweise schließen. Zudem möchte sich die Bank von einigen hochriskanten Geschäften trennen¸ erklärte die UBS. Dies ist die Folge eines geplanten Umbaus des Investmentbankings. Die Aktie stieg in die Höhe und gewann am Montag über 4 Prozent an der Schweizer Börse. Die Belegschaft soll von 63500 Mitarbeitern auf 54000 Mitarbeiter gekürzt werden. Allein in der Schweiz sollen 2500 Stellen gestrichen werden¸ teilte Konzernchef Sergio Ermotti am Dienstag mit. Der Rest entfällt auf die Handelsaktivitäten USA und auf London. Einsparungen von bis zu 5¸4 Milliarden Franken (4¸5 Milliarden Euro) sollen mit dem Stellenabbau erreicht werden. Zudem soll im Geschäftsjahr 2012 eine Dividende ausgezahlt.
“Wenn es so kommt wie in den Medien diskutiert wird¸ wäre das nicht eine neue Kostensenkungsrunde sondern eine grundlegende Neuausrichtung der Bank”¸ hieß es in einer Kunden-Notiz der Espirito Santo Investment Bank. Zu einem zentralen Pfeiler könnte die UBS-Vermögensverwaltung werden¸ die zuletzt den größten Teil der Gewinne lieferte. Das verkleinerte Investmentbanking würde zu einem Zulieferer-Betrieb für die Vermögensverwaltung indem es sich auf Aktien und Devisen sowie das Beratungsgeschäft konzentriert. Durch diese Maßnahmen könnte die Eigenkapitalquote der UBS stark verbessert werden und es könnte sogar Kapital an ihre Aktionäre zurückgeben. Nächsten Dienstag dürften die Pläne zusammen mit der Bilanz des dritten Quartels bekanntgegeben werden. Laut der Londoner “Financial Times“ soll das Geschäft mit den Anleihen und Zertifikaten in eine Art “Bad Bank“ eingebracht werden. Dieses soll über 3 Jahre abgewickelt werden.
Abschreibungen von 3¸1 Milliarden Franken
Durch den Umbau des Imvestmentbankings entstehen den Angaben nach 3¸1 Milliarden Franken an Abschreibungen. Nach einem Gewinn von einer Milliarde Franken im Vorjahreszeitraum zwischen Juli und September führe dies zu einem Verlust von 2¸2 Milliarden Franken im dritten Quartel.
Die Citiebank schätzt das weit über die Bank selbst und die Schweiz hinausreichende Folgen entstehen werden. “Wenn UBS diese radikalen Schritte unternimmt¸ wird das nach unseren Erwartungen eine weitere Restrukturierung in der ganzen Branche einleiten”¸ erklärten die Analysten der Citibank am Montag. In einer Analyse forderte Dieter Hein vom Analysehaus die Deutsche Bank¸ Credit Suisse und UBS auf¸ sich vom Kapitalmarktgeschäften zurückzuziehen¸ da diese im Verhältnis zum eingesetzten Kapital relativ wenig Gewinn abwerfen.
“UBS trägt besondere Verwantwortung“
Der Schweizerische Bankepersonalverband (SBPV) fordert von der UBS¸ auf vorschnelle Entlassungen zu verzichten und errinnert daran¸ dass die Bank von der Schweiz gerettet wurde. Die UBS stehe in der Pflicht¸ immerhin musste sie vor vier Jahren von der Schweiz mit Milliarden Franken gerettet werden¸ sagt der Bankenpersonalve