Quelle: Elli Touray¸ PKF Malta
Die umstrittene Luftverkehrsteuer sorgte seinerzeit für viel Aufruhe. Fluggesellschaften befürchteten durch die Einführung einer solchen Steuer enorme Einbußen zu erleiden. Die Luftverkehrsteuer wurde am 28.10.2010 vom Bundestag verabschiedet und ist am 01.01.2011 in Kraft getreten. Die Flugticketsteuer wird seitdem je nach Entfernung der Flugstrecke zum Zielflughafen unabhängig von der Buchungsklasse für alle aus Deutschland abgehenden Flüge mit 8¸ 25 oder 45 Euro erhoben. Zusätzlich zur Flugticketsteuer fällt für Inlandsflüge die Umsatzsteuer in Höhe von 19 % an. Flugpassagiere¸ die ihren Flug nicht antreten oder die Flugbuchung vor Flugantritt kündigen¸ können die vorausgeleistete Steuer vollumfänglich zurückfordern.
Die Flugticketsteuer soll nunmehr im nächsten Jahr wieder gesenkt werden. Wie eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums in Berlin mitteilte¸ ist angedacht¸ die entfernungsabhängigen Sätze um je 5¸52 % zu reduzieren.
Einem Entwurf zufolge sollen im Inland und für Kurzstreckenflüge statt 8 Euro künftig 7¸56 Euro fällig sein. Zu Mittelstreckenzielen soll der Aufschlag von 25 Euro auf 23¸62 Euro sinken¸ für entferntere Ziele von 45 Euro auf 42¸52 Euro. Es ist allerdings noch ungewiss¸ inwiefern dies auch bei den Ticketpreisen der Kunden ankommen könnte.
Hintergrund der geplanten Senkung ist¸ dass die Fluggesellschaften von 2012 an in den Handel mit CO2-Verschmutzungszertifikaten in der EU einbezogen werden sollen. Als Ausgleich für die anfallenden Mehrkosten war bereits bei Einführung der Flugticketsteuer festgelegt worden¸ dass die Steuersätze reduziert werden können.
Für die Luftfahrtbranche stellt die Luftverkehrsteuer eine hohe Belastung dar. Vor allem betroffen sind Billigflieger und kleinere Regionalflughäfen. Die Steuer wird durch die Fluggesellschaften gezahlt. Allerdings können sie diese aufgrund des harten Wettbewerbs nur teilweise über die Ticketpreise an die Kunden weitergeben. Aufgrund dessen hat die Luftfahrtbranche einen Kompromissvorschlag formuliert¸ der eine Absenkung aller drei Stufen um jeweils 1¸50 Euro vorsah. Von Anfang an kritisierten deutsche Fluggesellschaften die Pläne der Regierung und warnten vor Wettbewerbsnachteilen für die Industrie des Landes. Sie argumentierten im Hinblick darauf¸ dass Passagiere in den Grenzgebieten nach Einführung der Steuer nur noch von den Flughäfen im Ausland aus fliegen würden¸ um die Luftverkehrsteuer zu umgehen.
Die seit Jahresbeginn geltende Steuer soll jährlich rund eine Milliarde Euro zur Etatsanierung in die Bundeskasse bringen. Bisher kamen nach Angaben des Finanzministeriums etwa 625 Millionen Euro zusammen.
Die deutsche Regierung teilte mit¸ dass sie die Regelungen hinsichtlich der Steuer sowie ihre Auswirkungen noch einmal prüfen wird. Es wird erwartet¸ dass das Ergebnis Ende Juni 2012 durch den Bundestag vorgestellt wird.
Quelle: Tax-News
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