Einkommensungleichheit steigt: werden die wirtschaftlichen Probleme eskalieren?

Quelle: Katarina Krempova¸ PKF Malta¸ 9 December 2011

 

Die Reichen werden immer reicher¸ und die Armen werden immer weiter an den Rand gedrängt¸” dies ist die Situation der letzten Jahre in den meisten OECD-Ländern.

Aufgrund schnell auseinander klaffenden Einkommensscheren vertieft sich nach wie vor die Kluft zwischen Armen und Reichen. Gemäβ OECD-Studie zeigt es sich darin¸ dass das durchschnittliche Einkommen von zehn Prozent der reichsten Bevölkerung noch 9 mal höher ist als das Einkommen von zehn Prozent der ärmsten Bevölkerung¸ was einem Verhältnis von 9 zu 1 entspricht. Dies fällt sehr unterschiedlich von einem Land zum anderen aus. In Mexiko und Chile liegt dieses Verhältnis erstaunlicherweise bei 27 zu 1¸ in Israel und USA bei 14 zu 1¸ in Italien oder England bei 10 zu 1 und in Deutschland ungefähr bei 8 zu 1. Je höher diese Zahl ist¸ desto ungleicher ist die Einkommensverteilung.

Dieses Einkommensverhältnis zwischen Reichen und Armen ist in Deutschland im Vergleich zu anderen Länder in den vergangenen zwei Jahren deutlich gewachsen. Die obersten zehn Prozent der Deutschen haben im Jahr 2008 durchschnittlich 57 300 Euro verdient. Im Vergleich dazu verdienten die untersten zehn Prozent im Schnitt rund 7400 Euro pro Jahr.[1] Dazu ist Vermögen in Deutschland noch ungleicher verteilt als Einkommen. Das Gesamtvermögen der reichsten zehn Prozent der Bevölkerung ist etwa um ein Viertel gröβer als das Gesamtvermögen der ärmsten zehn Prozent der Bevölkerung.[2] 

Die Ungleichheit bei der Einkommensverteilung kann auch anhand des Gini-Koeffizienten gemessen werden. Sein Wert liegt immer zwischen null und eins. Im Fall¸ dass der Koeffizient null aufweist¸ verdienen alle Leute gleich viel. Die Einkommensungleichheit steigt entsprechend mit dem Wert des Koeffizienten und bei völliger Ungleichheit liegt er bei eins. Im Jahr 2009 lag der Gini-Koeffizient der Europäischen Union im Durchschnitt bei 0.34 und variierte zwischen 0¸26 (Österreich)¸ 0¸29 (Deutschland)¸ 0¸30 (Frankreich)¸ 0¸302 (Schweiz) und 0¸315 (Italien).[3]

Laut OECD-Studie sind inbesondere Globalisierung¸ technologischer Fortschritt¸ institutionelle Reformen und demografische Veränderungen dafür verantwortlich.

Wir kennen es selber. Die neuen ausgefeilteren Technologien machen unser Arbeitsleben anspruchsvoller und ohne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) können wir uns gar nicht mehr verständigen. Wir brauchen immer mehr Kenntnisse¸ um diese neuen Herausforderungen zu bewältigen. Nur wer diese hat¸ kann gewinnen. Der Vorteil liegt darin¸ dass die fachspezifischen und anspruchsvollen Tätigkeiten auch besser bezahlt werden. Und gerade dies ist ein kraftvoller Treiber des unausgeglichenen Lohnwachstums.

Hinsichtlich der Haushaltsstruktur hat sich auch vieles verändert. So gibt es mehrere Single-Haushalte sowie Alleinerziehende¸ die es nicht mehr so einfach im Vergleich zu gröβeren Familien haben¸ sich ihre Ausgaben zu teilen und ihre Ersparnisse zusammenzulegen¸ so OECD-Studie. Dazu zeigt sich die Tendenz¸ si