Source: International Accounting Bulletin
Die US-Firma BDOs hat einen langen legalen Kampf mit Anlegern von Banco Espirito beigelegt¸ aber die Nachwirkungen des Rechtsstreits könnten eine länger anhaltende Wirkungen haben.
Die Beilegung des Streits von BDO mit den Anlegern von Banco Espirito beendete eine der am meist-verfolgtesten Anklage gegen Rechnungsprüfer der letzten Jahre. Dies ist zwar eine positive Schlagzeile für die Revisionsfirma¸ die Auswirkungen dieses Rechtsstreits könnten aber größere Auswirkungen haben¸ die nicht ganz fair oder gerechtfertigt sind.
Bei der Klage standen Anleger der portugiesischen Bank Banco Espirito¸ das Mutterunternehmen¸ des gescheiterten¸ in Miami ansässigen Finanzdienstleistungsunternehmens Es Bankest¸ BDO Seidman gegenüber. Im Jahr 2007 wurde BDO Seidman angewiesen Schaden-und Strafschadenersatz in Höhe von $ 521 Millionen für seine Fehler in den Prüfungen von Es Bankest zu bezahlen.
BDO`s astronomischen Schäden wurden von einem Berufungsgericht in Florida im Jahr 2010 aufgehoben¸ weil sie unverhältnismäßig hoch waren¸ was zu einer Wiederaufnahme des Verfahrens führte. Am 19. Mai erreichte die Firma in einer privaten Anhörung beim
US-Konkursrichter AJ Cristol eine Beilegung des Falles. Obwohl die Höhe der Begleichung nicht öffentlich gemacht wurde¸ geht man davon aus¸ dass es sich nur um einen Bruchteil dessen handelt¸ was BDO Seidman eigentlich hätten zahlen müssen.
Auch wenn diese Begleichung in gewisser Weise wie ein Sieg für die Rechnungsprüfer und den gesunden Menschenverstand aussieht¸ wird BDO diesen nicht sonderlich feiern.
Dieser Prozess hat eine seriöse Firma über mehrere Jahre in den Schmutz gezogen¸ nur um eine außergerichtliche Einigung zu erzielen¸ die man von vornherein hätte haben können.
Eine Strafe sollte dem Verbrechen angemessen sein
BDO wurde mehr als einmal bestraft.
Zum einen hat die Firma eine finanzielle Strafe aufgrund einer außergerichtlichen Niederlassung bezahlt.
Zum anderen hat diese gerichtliche Geschichte viel Zeit und Aufwand gekostet. Kosten¸ die ohne jegliches Einkommen waren.
Am bedeutendsten aber sind die immateriellen Kosten wie den entstandenen Schaden am Ruf der Firma und die gesunkene Mitarbeiter-Moral. Das sind meist die Aspekte¸ die zeigen das die Rentabilität eines Prüfungsunternehmens von dem Ruf abhängt.
Das ist¸ was Arthur Andersen irgendwann mit dem globalen Untergang im Zuge von ENRON beschwört hatte.
Es gibt keine Hinweise darauf¸ ob dies auch BDO passieren kann¸ oder ob dieser Fall der Firma auch später noch schadet. In der Tat ist es BDO hoch anzurechnen¸ dass die Firma es geschafft hat auch nach diesem Hintergrund wettbewerbsfähig zu bleiben¸ und seinen Ruf weiter auszubauen¸ jetzt wo die Angelegenheit “schlafen” gelegt wurde.
Aber es gibt immer noch Fragen über die gesamten gerichtlichen Verfahren in den USA und warum Prüfungsunternehmen leichte Beute für Anwälte (und ihre Kunden) sind¸ die am “Tiefe
Taschen Syndrom” leiden. Prüfer sollten nicht länger die Prügelknaben sein wenn Unterne