Quelle: Thomas Reichel¸ PKF Malta¸ 17. April 2012
George Soros¸ der bekannte US-amerikanische Investmentbänker mit ungarischen Wurzeln¸ sprach mit der „Welt am Sonntag“ über den Ausweg aus der Schuldenkrise. Neben den geradezu revolutionären Ideen zum Thema Geldmarktpolitik rückte Soros die besondere Stellung Deutschlands zur Bewältigung der Probleme der Währungsunion in den Vordergrund.
Zunächst wirft George Soros der Deutschen Regierung und der Deutschen Bundesbank vor¸ die derzeitigen Probleme der Gemeinschaftswährung mit verursacht zu haben. [1] Die Dogmen¸ an denen die Deutsche Politik weiterhin beharrlich festhalte seien unzeitgemäß und bringen den Euro-Raum weiter in Gefahr. Sparsamkeit und Preisstabilität hätten ihren Zweck zwar in der Vergangenheit in Deutschland erfüllt¸ wären jedoch nicht in die heutige Zeit und auf Länder wie Spanien ürbertragbar.[2]
Deutschland¸ das laut Saros als Gewinner aus der Wirtschaftskrise hervorgegangen ist und weiterhin eine starke und stabile Wirtschaft aufweist¸ solle diesen Erfolg mit dem übrigen Währungsraum teilen und schwächere Länder finanzieren. Weiterhin gab Soros an¸ dass sich Deutschland entscheiden müsse¸ für oder gegen den Euro. Sollte Deutschland auch weiterhin den Euro als Zahlungsmittel nutzen wollen¸ so müsse dafür auch gezahlt werden.
Im Falle eines Austritts aus der Währungsgemeinschaft muss Deutschland jedoch mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen rechnen. Die deutsche Wirtschaft ist unter anderem auf den Export gestützt. Eine neue deutsche Währung würde bei ihrer Einführung stark aufgewertet werden.
Soros gab an¸ dass „…es keine (Währungs-) Union ohne Transfer¸ sowohl politisch als auch finaziell gibt…“.[3]