Deutschland: �l und Gas Report/Bericht Quartal 3 2012

Source: Andre Osterhoff¸ PKF Malta

Die wichtigesten Trends und Entwicklungen in Deutschland im die Öl-und Gas-Sektor:

Der Aufsichtsrat des Energieversorgers E.ON AG hat einem Konsortium um die australische Investmentbank Macquarie Group Ltd. den Zuschlag für das zum Verkauf stehende Netz der E.ON Ruhrgas erteilt. Das Konsortium hat 3¸2 Mrd. Euro für das 12.000 Kilometer lange Ferngasnetz der in Essen sitzende Gesellschaft Open Grid Europe geboten. Das Angebot des französischen Energie- und Gasversorgers GDF SUEZ S.A. (ISIN FR0010208488/ WKN A0ER6Q) habe dagegen nur bei 3¸0 Mrd. Euro gelegen. Dem Konsortium gehört auch der deutsche Rückversicherer Munich Re über seine Vermögensverwaltungs-Tochter MEAG Munich ERGO an. Auch die British Columbia Investment Management Corporation und Infinity Investments sind mit im Boot.

Das Gasnetz hat bei möglichen Investoren großes Interesse geweckt¸ da es wegen seiner Lage mitten in Europa für den europäischen Gastransport von Ost nach West von zentraler Bedeutung ist. Für Macuarie ist es innerhalb kurzer Zeit der zweite Gasnetz-Kauf. Ende 2012 hatte die RWE AG ihr  deutsches Gasnetz von 4.100 Kilometern Länge für 500 Millionen Euro an einen von Macquarie geführten Infrastrukturfonds losgeschlagen.

Durch den Verkauf kann E.ON weiter seine Schulden reduzieren und Bargeld für weitere Investitionen sammeln. E.ON will vorallem in Schwellenländer wie Brasilien expandieren¸ wo der Enegrieverbrauch weit schneller steigt als in den gesättigten europäischen Kernmärkten des Energiekonzerns. 

Kommen wir zu ExxonMobile. Die Proteste gegen Shale-Gas-Fracking in Deutschland zeigen erste Wirkung: Während der Energieriese ExxonMobile in einem Interview mit der Wirtschaftswoche die gigantischen Potenziale von Schiefergas in Deutschland hervorhob (700 Mrd. Kubikmeter)¸ betonte Europachef Gernot Kalkoffen¸ man werde “im nächsten Jahr” auf alle giftigen Flüssigkeiten beim Fracking verzichten. Derzeit habe man die Bestandteile von sieben auf vier reduziert¸ so Kalkoffen. Ein Ziel für ExxonMobile nennt Kalkoffen auch:”Die Förderung von konventionellen Gasreserven in Europa geht pro Jahr um fünf bis sechs Prozent zurück¸ diesen Ausfall wollen wir kompensieren.”

Das zeigt: Es geht dem Konzern nur um eine Erhaltung des Status Quo in der Gasförderung. Da die Förderung von Schiefergas mithilfe von Fracking wirtschaftlich aufwändiger ist als die konventionelle Förderung¸ ist in Europa nicht mit einem Shale-Gas-Boom wie in den USA zu rechnen. Im Gegenteil: Da höhere Kosten weitergegeben werden müssen werden die Gaspreise möglicherweite steigen¸ oder konstant bleiben. Im südlichen Niedersachsen soll die Suche nach Schiefergas demnächst wieder aufgenommen werden¸ so Kalkoffen. Bedenken im Hinblick auf die Gasförderung per Fracking – etwa in Nordrhein-Westfalen¸ wo die rot-grüne Landesregierung Tests untersagt hat¸ hält der Europachef von ExxonMobil für unbegründet. Man nutze das Fracking-Verfahren in Deutschland seit Jahrzehnten für die Förderung konventioneller Gas-Reserven. Bislang habe es weder Umweltschäden¸ Grundwasser-Verunreinigungen oder Gebäudeschäden gegeben¸ behauptet Kalkoffe