Quelle: Janine Bernsdorf¸ PKF Malta¸ 6. Januar 2012
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Mit dem neuen Jahr beginnt nun die schrittweise Einführung des Renteneintrittsalters mit 67 Jahren und zugleich auch eine neue Debatte. Anstoβ gab die Kritik des CSU-Chefs Horst Seehofer und die Forderung von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles¸ die Einführung der Rente mit 67 durch eine Gesetzesänderung auszusetzen.
Bereits im Jahr 2006 beschlossen Union und SPD in der Groβen Koalition ein neues Gesetz¸ wonach die Altersgrenze für die Rente zwischen 2012 und 2029 schrittweise auf 67 Jahre angehoben werden soll. Die neue Altersgrenze hat dabei Gültikgeit für Versicherte¸ die im Jahr 1964 geboren wurden.
Mit der Erhöhung des Renteneintrittsalter soll vor allem der demografischen Entwicklung der vergangenen Jahre ausreichend Rechnung getragen werden. In den letzten 50 Jahren ist die Lebenserwartung um mehr als 10 Jahre gestiegen¸ während hingegen die Geburtenrate weiter sinkt. Dementsprechend steigt die Zahl der Rentner bis 2032 um mehr als fünf Millionen an und gleichzeitig schwindet die Anzahl der Arbeitenden und damit auch die der Beitragszahlenden¸ laut Prognosen um sechs Millionen. Durch die Verlängerung der Lebensarbeitszeit soll schlieβlich dem drohendem Defizit entgegengewirkt werden.
Seither steht die neue Reform unter harter Kritk. Drei Viertel der Bundesbürger (77 Prozent) sprechen laut ARD-Deutschlandtrend von einer verdeckten Kürzung der Altersbezüge und empfinden die neue Regelung als ungerecht.[1] Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) verteidigt dennoch den Einstieg in die Rente mit 67 vehement und verweist darauf¸ dass es sich hierbei im eine der fairsten und gerechtesten Lösungen handelt. “Wenn wir generationengerecht bleiben wollen zwischen den Alten¸ die die wohlverdiente Rente brauchen¸ und den Jungen¸ die diese erarbeiten müssen¸ dann ist der Weg¸ zwei Jahre länger arbeiten zu müssen¸ der richtige“¸ betonte die CDU-Politikerin im Deutschlandfunk.[2]
CSU-Chef Horst Seehofer äuβerte hingegen gravierende Zweifel an einem so hohen Renteneintrittsalter und macht auf die steigende Altersarmut aufmerksam. Die Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen über 50 Jahre sind bei weitem noch nicht optimal und müssen spürbar verbessert werden¸ so Seehofer.[3] Nur selten gehen Arbeitnehmer von einem Vollzeitjob in die Rente über und immer mehr Personen finden sich mit Abschlägen im Ruhestand ab. Statistiken der Deutschen Rentenversicherung belegen¸ dass 47¸5 Prozent aller Neurentner im Jahr 2010 Abschläge in Kauf nehmen mussten¸ da sie nicht bis zum 65. Lebensjahr arbeiteten.[4] Im Durchschnitt fielen die Bezüge bei den Frührentnern um monatlich 113 Euro geringer aus.[5] Die Verlängerung der Lebenszeit käme demnach einer faktischen Rentenkürzung gleich.[6]
Aufgrund dessen sprach der Wirschaftsweise Wolfgang Franz sogar von einem noch späteren Ausstieg aus dem Berufsleben. “Der Sachverständigenrat geht davon aus¸ dass die weiter steigende Lebenserwartung etwa ab dem Jahr 2045 ein gesetzliches Renteneintrittsalter von 68 Jahren und im Jahr 2060 von 69 Jahren erforderlich macht”¸ so der Chef des Gremiums gegenüber der “R