Quelle: Sarah Siemering¸ PKF Malta
Das Brokerhaus MF Global hat zugegeben¸ sich an Kundenkonten bedient zu haben. Es werden Gelder in Höhe von mehreren Millionen Dollar vermisst. Die „New York Times“ berichtete¸ Insidern zufolge habe die US-Aufsichtsbehörde das Fehlen der Kundengelder in den letzten Tagen bemerkt.[1] Die Firma MF Global hat am vergangenen Montag (31.10.2011) Insolvenz angemeldet [2]¸ nachdem die Verkaufsverhandlungen mit dem Konkurrenzunternehmen Interactive Brokers Group scheiterten.[3] In Gesprächen mit den Aufsichtsbehörden habe der Wertpapierhändler eingeräumt¸ von Kundenkonten Millionen abgezweigt. zu haben¸ um finanzielle Probleme auszugleichen¸ berichtete das Wall Street Journal. Bisher ist nicht klar¸ wohin das Geld geflossen sei¸[4] so wurde das Wirtschaftsprüfungsunternehmen KPMG zum Verwalter ernannt und soll den Vorfall nun aufklären.[5]
Zunächst wurde behauptet¸ dass eine Milliarde Dollar vermisst werden¸ jedoch hatte die „New York Times“¸ unter Berufung auf verschiedene vertraute Personen mit dem Vorfall¸ von etwa 700 Millionen Dollar (circa 512 Millionen Euro) berichtet. Es wird davon ausgegangen¸ dass während des Insolvenzverfahrens einige Gelder wieder auftauchen¸ die für eigene Geschäfte von MF Global verwendet wurden. KPMG soll die schnelle Rückkehr von Kundengeldern möglich machen.[6]
Kunden- und Geschäftsvermögen sollte aus Sicherheitsgründen immer voneinander getrennt werden.[7] Es wird vermutet¸ dass das Management die Kundengelder für riskante Käufe von europäischen Staatsanleihen eingesetzt hat¸ um der Pleite zu entkommen. Ebensfalls kommt als Ursache für die Insolvenz eine lückenhafte Buchführung in Betracht.[8] Einem Bericht der Welt Online zufolge¸ behauptete ein Händler¸ es wäre eine Katastrophe für alle kleinen Banken und Broker¸ wenn Kundengelder nicht in voller Höhe zurück gezahlt werden¸ da ihnen dann keiner mehr vertrauen würde.[9]
MF Global wird seit vergangenem Jahr vom damaligen Goldman-Sachs-Präsidenten Jon Corzine geführt. Dieser versuchte seit 2009 seine Wall-Street-Karriere wiederzubeleben seit er seinen Gouverneursposten in New Jersey verloren hatte. Der US- Broker MF Global wickelt unter anderem für Hedgefonds den Handel mit Aktien¸ Währungen¸ Anleihen¸ Derivaten oder Rohstoffen ab.[10] Besonders engagiert war das Unternehmen im Terminhandel mit Gas und Rohöl.[11] Die Papiere wurden in Frankfurt¸ wie auch an der Wall-Street vom Handel ausgesetzt und eingefroren¸ nachdem sie zuvor um etwa 49 Prozent eingebrochen waren. Es wurde Gläubigerschutz beantragt¸ womit MF Global einen zeitlich begrenzten Schutz vor seinen Gläubigern anstrebt. Kaufinteressenten sollen die Möglickeit bekommen¸ sich ein Bild vom derzeitigen Zustand des Brokers machen zu können. Das Brokerhaus beschäftigt eigenen Angaben zufolge 2850 Mitarbeiter und sollte eigentlich mehr als Investmentgesellschaft und weniger als Broker tätig sein.[12]
Eventuell könnte die Pleite Auswirkungen auf die Deutsche Bank haben¸ welche der zweitg